Von Paris nach dem Mixed-Erfolg nach Berlin geflogen und das Einzel gewonnen: Anna-Lena Grönefeld siegte mit dem TC Fidonia 5:4. Jetzt soll Sonntag das Triple folgen! Foto: and

TC Fidonia gewinnt 5:4 in Berlin – fünfter Saisonsieg. Jetzt volle Konzentration auf das Finale Sonntag gegen Ratingen

6. Juni 2014

Auf zum dritten Titel in Folge: Der TC Fidonia Bocholt hat die schwere Aufgabe beim Tabellendritten TC 1899 Berlin buchstäblich gemeistert. Er gewann am Freitagabend 5:4. Nach den Einzeln hatte es bereits 5:1 gestanden. Der Deutsche Meister spielte an eins mit Klara Koukalova – und mit der aktuellen French-Open-Siegerin im Mixed, Anna-Lena Grönefeld! TC Fidonia Bocholt auf dem Weg zum Triple. Sonntag (11 Uhr) steigt auf der Anlage Am Ziegelofen im Stadtwald das große Finale um den Titel gegen M2Beauté Ratingen. Der TC Fidonia rechnet mit 2000 bis 3000 Fans.

Das Team des TC Fidonia Bocholt in Berlin, von links: Coach Hartmut Bielefeld, Barbora Zahlavova-Strycova, Klara Koukalova, Alexandra Cadantu, Richel Hogenkamp, Chayenne Ewijk, French-Open-Mixedsiegerin Anna-Lena Grönefeld, Nicole Thyssen, Amanda Hopmans und Co-Trainer Christoph Hahn.

Das Team des TC Fidonia Bocholt vor dem 5:4-Sieg in Berlin, von links: Coach Hartmut Bielefeld, Barbora Zahlavova-Strycova, Klara Koukalova, Alexandra Cadantu, Richel Hogenkamp, Chayenne Ewijk, French-Open-Mixedsiegerin Anna-Lena Grönefeld, Nicole Thyssen, Amanda Hopmans und Co-Trainer Christoph Hahn.

Für den TC Fidonia Bocholt spielten im Einzel: Klara Koukalova (Weltranglisten-31.), Barbora Zahlavova-Strycova (WTA-63.), die in diesem Jahr ihren Einstand gibt, Alexandra Cadantu (WTA-81.), Richel Hogenkamp, Anna-Lena Grönefeld (Weltranglisten-13. im Doppel) und Chayenne Ewijk.

Der Gastgeber musste auf die Nummer eins, Romina Oprandi, verzichten. An eins spielt Kristina Kucova aus der Slowakei (WTA-140.). Bocholts Topspielerin Klara Koukalova ist aktuell 31. der Weltrangliste.

Nach der ersten Serie mit drei Einzeln ging der TC Fdonia Bocholt mit 2:1 in Führung. Barbora Zahlavova-Strycova (28), im Frühjahr Mitglied im tschechischen Fed-Cupteam, machte sozusagen kurzen Prozess mit der  Nummer zwei der Berlinerinnen, Elitsa Kostova. Die Bocholterin, gebürtig aus den Bierkennern weltbekannten Stadt Pilsen, gewann schnell mit 6:2 und 6:1.

Den zweiten beruhigenden Punkt ließ Richel Hogenkamp (21) folgen. Die Holländerin aus Apeldoorn ist die Zuverlässigkeit in Person in ihrem ersten Jahr beim TC Fidonia. Sie schlugg Anna Klasen 6:3, 6:4.

Lediglich Chayenne Ewijk (25) fand in diesem Einzel im Südwesten von Berlin ihre Meisterin und verlor 2:6, 3:6 gegen die Polin Klaudia Jans-Ignacik. Die war gerade aus Paris von den French Open gekommen, bei denen sie im Doppel eine gute Rolle gespielt hat.

Dann gab es nach nur drei Bundesligastunden gegen 16 Uhr ein großes Aufatmen bei Topspielern Klara Koukalova: Die tschechische Fed-Cup-Spielerin – direkt nach ihrem kurzen Auftritt in Paris von ihrer Heimatstadt Prag nach Berlin gereist – gewann ihr Spitzenspiel gegen die Slowakin Kristina Kucova 5:7, 6:1 und 10:3 im Match-Tiebreak. Zunächst hatte sich die 31-Jährige mit Weltranglistenposition 31 etwas schwer getan, und ihr war die Verunsicherung bisheriger zwei Einzelniederlagen beim TC Fidonia nach zuvor 18 Siegen durchaus anzusehen gewesen. Doch mit dem deutlichen Ergebnis im zweiten Durchgang kam die Sicherheit zurück, trotz 0:2-Rückstandes im Match-Tiebreak, den sie dann doch sicher gewann.

Fast zeitgleich hatte die frische French-Open-Mixedsiegerin Anna-Lena Grönefeld (29), Donnerstag Mittag noch erfolgreich mit dem Niederländer Jean-Julien Rojer in Paris im Stade Roland Garros und heute schon wieder auf dem Court in Berlin beim noblen TC 1899 Blau-Weiß, einen weiteren Erfolgsmoment, zwei Tage nach der Vollendung ihres 29. Geburtstages: Die gebürtige Nordhornerin, seit 2009 im Bocholter Team und bisher zweifache Deutsche Meisterin, siegte gegen die Deutsche Syna Schreiber 6:3, 6:4. Der zweite Satz war mühsam und zäh nach den großen Anstrengungen in Paris mit dem Mixed-Titel. Doch trotz Rückstandes machte Grönefeld das Match bei großer Hitze und holte Punkt vier für den Deutschen Meister. Alle Achtung!

Ein echtes Geduldsspiel lieferte Alexandra Cadantu an Position drei. Nachdem der erste Satz mit 4:6 gegen die Polin Sandra Zaniewska (WTA-284.) mit 4:6 verloren gegangen war, drehte die 24-jährige Bocholterin im zweiten Durchgang den Spieß um und glich mit einem mühsamen 7:5 zum 1:1-Satzausgleich aus.

Auch der folgende Match-Tiebreak blieb bis zum Schluss spannende. Beim 9:8 hatte die Weltranglisten-81. den ersten Matchball. Und zur Erleichterung der Bocholter Bank nutzte sie ihn auch zum 10:8.

Damit stand kurz vor 17 Uhr bereits der Gesamtsieg in Berlin nach sechs Einzeln beim 5:1 fest.

Anna-Lena Grönefeld beweist echten Teamgeist – “eine große Hausnummer”

Coach Hartmut Bielefeld war erleichtert, weil das Ergebnis täuscht. Einige seiner Spielerinnen waren gesundheitlich angeschlagen ins Match gegangen – und bestanden dennoch. “Wir lagen ja in der zweiten Einzelserie anfangs im Rückstand. Zum Glück haben wir das gedreht.”

Ein großes Lob zollte er am Abend abermals Anna-Lena Grönefeld. “Sie war nach den anstrengenden Turnierwochen in Paris mit dem krönenden Mixed-Titel physisch total kaputt und hat dennoch echten Teamgeist bewiesen. Davor kann man nur den Hut ziehen. Auch hier in Berlin ist es super angekommen, dass sie direkt nach dem Endspiel von Paris in den Flieger gestiegen und zu dem Bundesligaspiel geflogen ist – das war schon eine große Hausnummer.”

Berlinerinnen stark in den Doppeln

Die Stärke der Berlinerinnen, weiter aktuell auf dem dritten Tabellenplatz in dieser 16. Bundesligasaison, zeigte sich anschließend in den Doppeln. Das erste Bocholter mit Klara Koukalova und Barbora Zahlavova-Strycova konnte aus Krankheits- und Verletzungsgründen nicht gespielt werden. Die Punkte gingen an Zaniewska/Klasen.

Im zweiten Doppel ließen Kostova/Jans-Ignacik dem ersten Bocholter Holländerinnen-Duo Hogenkamp/Thyssen keine Chance. Der dritte Punkt für Berlin beim 6:1, 6:0.

Und im dritten Doppel bot der Gastgeber mit Kveta Peschke, frühere langjährige Partnerin auf der WTA-Tour von Anna-Lena Grönefeld, eine Spielerin von Weltklasseformat auf. Peschke ist aktuell Weltranglisten-Neunte im Doppel. Sie spielte mit Syna Schreiber gegen Bocholts Holland-Duo 2, Amanda Hopmans/Chayenne Ewijk und siegte in Satz eins mit 6:3. Der zweite dauert noch an.

Anschließend geht es mit dem Bus zurück nach Bocholt – vollste Konzentration auf das Meisterschaftsfinale Sonntag ab 11 Uhr Am Ziegelofen auf der Anlage des TC Blau-Weiß Bocholt gegen Ratingen!

TC 1899 Blau-Weiß Berlin – TC Fidonia Bocholt 4:5

Einzel

1 Kristina Kucova – Klara Koukalova 7:5, 1:6, Match-Tiebreak 3:10
2 Elitsa Kostova – Barbora Zahlavova-Strycova 2:6, 1:6
3 Sandra Zaniewska – Alexandra Cadantu 6:4, 5:7, Match-Tiebreak 8:10
4 Anna Klasen – Richel Hogenkamp 3:6, 4:6
5 Syna Schreiber – Anna-Lena Grönefeld 3:6, 4:6
6 Klaudia Jans-Ignacik – Chayenne Ewijk 6:2, 6:3

(Zwischenergebnisse)

Doppel

1 Sandra Zaniewska/Anna Klasen – Klara Koukalova/Barbora Zahlavova-Strycova 6:0, 6:0, wegen Verletzung aufgegeben

2 Elitsa Kostova/Klaudia Jans-Ignacik – Richel Hogenkamp/Nicole Thyssen 6:1, 6:0

3 Kveta Peschke/Syna Schreiber – Amanda Hopmans/Chayenne Ewijk 6:3, 6:4

Weitere Ergebnisse:

M2Beauté Ratingen – TEC Waldau Stuttgart 7:2

TC Amberg – TK Blau-Weiß Aachen 6:3

 

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